Radka

Das Silentium gehörte von Beginn an zu den wichtig­sten Geboten, die das klöster­liche Leben regeln. Um aber auch dort kommuni­zieren zu können, wo das Schweige­gebot absolute Stille verlangt, wurde eine Zeichen­sprache entwickelt, die seit dem 10. Jahr­hundert in vielen Gemein­schaften Anwendung fand. Dabei wurden die Ordens­brüder und -schwestern stets ermahnt, nur solche Botschaften auszu­tauschen, die für die praktischen sowie spirituellen Abläufe im Kloster unabdingbar waren. Die Zeichen­sprache ist in sogenannten Signa-Listen festgehalten, eine Art einfacher Wörter­bücher mit meist knappen Beschrei­bungen, wie man einen Gegen­stand, eine Person oder ein anderes zu bezeich­nendes Wort mittels Zeichen darstellt.

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